Queer-Springer SSV

Schachsportverein
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Eckbauer-Open 2010 - Blog

Mittwoch, 22. September 2010

Ach schade...

von WolfgangB • 17:53 • 2. Runde1 Kommentar

In Runde 2 mußte ich mit Schwarz gegen einen starken Gegner (Thilo Keskowski, Berolina, DWZ 2047) antreten. Obwohl ich recht bald, vor allem durch eine fragwürdige Turmexpedition, in die Defensive geriet, konnte ich immerhin die ersten 25 Züge ganz gut mithalten. Danach machte Weiß aber doch erkennbare Fortschritte, sein Läuferpaar kam zur Geltung, und er schickte sich an, meine verbliebenen Damenflügelbauern zu erobern. Nur ging er dabei etwas zu forsch zu Werke und räumte mir noch eine echte Chance ein... die ich leider ungenutzt ließ.


In der Diagrammstellung ist Schwarz am Zug.
Weiß hat soeben mit 31.Lxb5 den b-Bauern geschlagen. In leichter Zeitnot, enttäuscht darüber, daß ich die Partie irgendwie verdorben hatte und in der Annahme, jetzt nur noch ein freudloses Endspiel vor mir zu haben, zog ich a tempo 31... Tb8?. Doch nach 32.Sc3 ist die Fesselung aufgehoben, und die weißen Figuren sind bestens koordiniert. Und mit 32... Sd5?? warf ich die Partie gleich ganz weg (33.Lxa4 und Aufgabe).

Hätte ich der Stellung doch nur zwei Minuten gewidmet: 31... Sa3! gewinnt die Qualität mit guten Aussichten auf den vollen Punkt.

How silly! (Ich wiederhole mich.)

Dienstag, 21. September 2010

Evolution

von MarcR • 13:55 • 2. RundeKeine Kommentare

Die Französische Eröffnung gehört zu den Eröffnungen, mit denen ich mich zu Hause nie beschäftige (weil es zu viele andere, häufiger gespielte Baustellen gibt). Das führt dazu, dass jede Französisch-Partie, die ich spiele, einen Wissenssprung nach sich zieht.
Im Dezember 2008 hatte ich diese Stellung auf dem Brett:


und damals wusste ich nicht, dass der Lc1 nach g5 gehört und stand die ganze Zeit schlecht.
Fast zwei Jahre später, gestern, hatte ich nun die Stellung wieder vor mir und stellte mich mit Lg5 besser auf. Was ich aber gestern noch nicht wusste: Dieser Läufer muss auf jeden Fall über h4 nach g3, um das schwarze Monster auf d6 abzutauschen. Das dann beim nächsten Mal.

Im Großen und Ganzen konnte ich gut mithalten; ein Kiebitz beschrieb die Partie anschließend als "Wechselbad der Gefühle", sie war auf jeden Fall interessant.

Hier:


hatte ich gerade 18. Dd2 gespielt und meinen Gegner, André Simon, quasi gezwungen, die Qualität auf f3 zu opfern.
Aber wer steht nach 18. ..., Txf3 19. gxf3, Sxd4 20. Sxd4, Dxd4 21. Dc3 besser?
Praktisch war es für mich allerdings nicht leicht, die diversen Schwächen zu verteidigen, das Ungeheuer auf d6 ließ sich jetzt nicht mehr vertreiben und so musste ich mich nach 34 Zügen geschlagen geben.

Sonja gewann gestern kampflos (mit Ankündigung); und Wolfgang berichtet ja vielleicht noch selbst.

Dienstag, 14. September 2010

Revanche!

von MarcR • 10:42 • 1. Runde3 Kommentare

Mein erstes Eckbauer-Open im letzten Jahr war ein sportliches Desaster, das mich fast dazu gebracht hatte, mit dem Schach aufzuhören (siehe "Eckbauer 09"). Nun lief es seitdem aber wieder sehr gut, ich hab 120 DWZ-Punkte dazugewonnen und in diesem Jahr schon 2 größere Skalps an meinen Gürtel hängen können. Also heißt es jetzt: "Revanche beim Eckbauer!"

Gestern startete die erste Runde; ich wurde an Brett 7 gegen den FM Klaus Zschäbitz gelost, gegen den ich schon einmal gespielt hab. Damals hatte ich verloren, hatte aber auch gemerkt, dass ich ganz und gar nicht chancenlos war (auch wenn er bei einem Patzer wie mir natürlich immer auf einen Fehler spekulieren kann, der die Partie verliert, und wenn nicht im 15. dann eben erst im 50. Zug...)

Wir spielten meine Lieblingseröffnung, die er eigentlich nie spielt, wie er nachher gestand, und die er auch nicht im Detail beherrschte. Glücklicherweise spielte er sie und ließ mich (Schwarz) zu einem Zug kommen, den Weiß auf gar keinen Fall zulassen darf. Damit hatte ich im 12. Zug schon mal Ausgleich, wenn nicht sogar schon die bessere Stellung.
Aber leider reicht es nicht, wenn die Großmeister sagen, dass Schwarz besser steht. Man muss die Partie ja leider noch selbst gewinnen, was dann meist doch gar nicht so einfach ist.
So galt es zum Beispiel in dieser Stellung:


den Ausheber 17. …, c4! zu finden. Dass ich ihn fand, habe ich Axel zu verdanken, der mir just am Abend vorher dieses Motiv der Bauernunterminierung gezeigt hatte.

Es ging weiter, nicht fehlerlos aber doch mit einem Plan und alles in allem ganz vernünftig.
Interessant ist noch diese Stellung:


Hier hätte mir Weiß noch große Probleme bereiten können, denn nach 23. Sf3 (mit der Drohung Sg5) und anschließender Verdopplung der Türme auf der b-Linie käme mein König doch erheblich unter Beschuss! Glücklicherweise haben wir das erst nach der Partie gesehen. Klaus spielte 23. Dh4?! was es mir erlaubte, das taktische Finale mit 23. …, Sd2 einzuläuten.
Hier der Schluss der Partie:
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Ein wunderbarer Auftakt! So kann's gerne weitergehen. :)

Neueste Kommentare

F. Offermann, 01.08.2016 00:54, in: Scheveningen, ein kleines Fischerdorf:
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HolgerF, 26.10.2010 11:36, in: GPAigentor:
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Als ich vor einigen Jahren in Scheveningen war, konnte man auf der Seebrücke Bungee-Springen machen...

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Ich sehe jetzt, warum ich 36. Kf2 gespielt hab. Mit 36. ..., De7 hätte Schwarz den Übergang ins L...

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