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Eckbauer-Open 2010 - Blog

Dienstag, 28. September 2010

Au suivant!*

von MarcR • 10:07 • 3. Runde

Das Schöne daran, wenn man als Mittelpatzer in der ersten Runde eines Opens gewinnt, ist, dass es danach erstmal relativ egal ist, wie die nächsten beiden Runden ausgehen. Man ist Außenseiter, kann nicht viel verlieren und darum ganz befreit aufspielen.

In der dritten Runde bekam ich es mit Winfried Zaeske von Zitadelle Spandau zu tun, ein angenehm freundlicher und entspannter Schachfreund.
Ich wählte eine recht scharfe Eröffnung, aus der ich zufriedenstellend herauskam.


Dies war die Schlüsselstellung der Partie. Mir fiel es hier schwer, einen vernünftigen Plan zu entwickeln und so entschloss ich mich nach langem Nachdenken dazu, 14. ..., Sb4 und anschließend das sizilianisch-typische d6-d5 zu spielen. Meine Hoffnung war, dass meine aktiveren Figuren danach den isolierten Bauern aufwiegen würden.

Einige Züge später war ich mit meiner Entscheidung aber nicht wirklich glücklich. Weiß bekam seine Figuren schnell auf gute Felder und mit dem e-Isolani konnte ich nicht mehr so richtig auf Gewinn spielen.
Ich hatte mich schon auf ein mühsames Remis eingerichtet, als Winfried mir ein bisschen half und in dieser Stellung


27. Tc1?? spielte. Ich traute meinen Augen nicht, spielte 27. ..., Td4 und schwups, da war der Läufer weg.
Danach ließ ich nichts mehr anbrennen, tauschte die Damen, nahm meinem Gegner jede Aussicht auf Gegenspiel und bekam nach dem 35. Zug den Punkt.
Wieder ein großer Skalp an meinem Gürtel (Winfried hat eine DWZ von 1929)! :)

Mit dem bisherigen Turnierverlauf kann ich also mehr als zufrieden sein.
Wie lief's bei den anderen?
Wolfgang gewann gestern relativ einfach. Sein Gegner spielte ein Gambit, das er wohl nicht beherrschte (oder nicht beabsichtigte?) und verlor. Nach Wolfgangs Ansicht war die Partie total uninteressant, weswegen es für diese Runde keinen Bericht von ihm gibt.
Sonja gewann noch viel einfacher. Ihr Gegner war krank und sie gewann deshalb zum zweiten Mal in Folge kampflos! Schön für ihr Punktekonto, aber natürlich schachlich nicht so befriedigend.

Somit stehen wir jetzt alle drei mit 2 aus 3 in der Tabelle. Sonja und ich teilen uns im Moment punktgleich den 16. Platz (bei 67 Teilnehmern!)! Wir drucken uns das aus und lassen es rahmen.

Und was Wolfgang und ich gestern auf dem Heimweg schon scherzhaft antizipiert haben, hat sich heute bestätigt: in der nächsten Runde wurden wir zusammengelost. Und am Nachbarbrett spielt Sonja gegen Klaus-Peter Korell (wir hoffen mal ganz stark, dass er viele Vitamine zu sich nimmt, und nicht von der Erkältungswelle erfasst wird). Es wird bestimmt ein großer Spaß! :D

* "Der Nächste, bitte!"

HolgerF, 28.09.2010 12:39

Glückwünsche, ihr stolzen Rösser!

Und, Marc: In deiner zweiten Diagrammstellung wäre auch 27. ... Lf3 ein hübscher Zug gewesen.

Es scheint leider eine kleine Ausrede zu geben, so dass dein schnöder Figurengewinn objektiv natürlich vollkommen richtig war.

, 15.10.2010 08:12

Mist, ich wollte auch gerade auf die hübsche Idee 27. ... Lf3 und die Ausrede mit Dc4 verweisen, aber da war Jutta mal wieder deutlich schneller...