Verloren und zufrieden?
von MarcR • 01:12 • 8. Runde
Hin und wieder fragt man sich ja doch, warum man sich eigentlich immer und immer wieder ans Brett setzt und Schach spielt. Der eine hat Vergnügen daran, seine Gegner psychisch fertig zu machen, ein anderer möchte möglichst viele Punkte und Preise sammeln, noch ein anderer will einfach nur Spaß haben...
Eine wesentliche Antriebsfeder für mich ist es, besser zu werden. Das Gefühl zu haben, dass ich das Spiel ein bisschen besser verstehe als noch beim letzten Mal.
Heute gab es eine Partie, die in dieser Hinsicht extrem ermutigend war. Es war bis kurz vor Schluss eine reine Positionspartie. Beide Spieler kämpften um Raum und Zeit im Zentrum des Brettes. Das Interessante daran war, dass ich (Weiß) die ganze Zeit über verstanden hab, worum es ging, was mein Gegner beabsichtigt hat und wie ich darauf reagieren musste. Das ist für mich nicht selbstverständlich.
Da mir bei dieser Art des positionellen Denkens noch die Routine fehlt*, verbrauchte ich allerdings relativ viel Zeit. Am Ende musste ich dann zu schnell spielen und verspielte doch noch meine gute Stellung. Ich hätte wohl hier schon die Damen tauschen sollen:
So kam am Ende zwar doch nichts Zählbares dabei heraus und ich muss den fehlenden halben Punkt morgen machen; trotzdem kann ich ganz zufrieden sein, dass ich einem starken (1825 DWZ) Positionsspieler Paroli bieten konnte.
(*in den allermeisten meiner Partien machen entweder mein Gegner oder ich frühzeitig taktische Fehler, so dass positionelles "Geschiebe" eher selten ist)
BeateK, 11.04.2010 01:24
Marc, da kann ich nur hoffen, dass Du nie zu gut wirst und dass Du immer was dazulernen kannst.
Aber wahrscheinlich kommt dann hinzu, dass Du solche Stellungen auch gewinnen *willst.*
Viel Erfolgt morgen.