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Queerspringer-News

  Olaf gewinnt das 4. Q-Fernturnier!

geschrieben von MarcR am 07.03.2011

Im Abstand von wenigen Tagen endeten nun auch die restlichen 5 Partien unseres Turniers.
Olaf gewann auch seine Partie gegen Marc, der mit einem Qualitätsopfer in etwas besserer Stellung zwar keinen falschen, aber einen unnötig verpflichtenden Zug machte und dann nicht konsequent genug fortsetzte. Olaf erstickte die weiße Initiative mit einigen präzisen Zügen im Keim und konnte sich somit mit 4 Punkten aus 4 Partien die Krone aufsetzen. Herzlichen Glückwunsch!

Dahinter platzierte sich Marc, der seine beiden restlichen Partien gegen Bela und Beate gewann.
Bela beging mit Schwarz einen katastrophalen Schnitzer in der Eröffnung. Der an sich harmlos wirkende Zug Lg7 ließ für einen Moment den Punkt d6 aus den Augen, bei vernachlässigtem schwarzem Zentrum, und wahrscheinlich waren beide Spieler überrascht, wie verheerend sich daraus der weiße Angriff entwickelte.
Die Partie Beate - Marc verlief lange im ungefähr ausgeglichenen Zustand, wir schienen aber beide die ganze Zeit über die Lage nicht richtig einschätzen zu können. Am Ende war es dann ein taktisches Versehen, das die Partie entschied; ein weißer Springer hatte plötzlich kein Rückzugsfeld mehr.

Schwer einzuschätzen war auch die Partie Wanja - Beate. Schwarz hatte das Läuferpaar aber auch einen Doppelbauern, und zwischendurch stand Weiß schon reichlich verdächtig, als 4 seiner 5 Figuren auf der Grundreihe rumstanden. Dann hatte Weiß eine Bauerngabel, aus der sich Schwarz aber auf wundersame Weise rauswinden konnte, dann gab es plötzlich einen weißen Freibauern, eine weiße Springergabel kostete eine schwarze Qualität und am Ende standen Turm, Springer und Freibauer gegen ein starkes Läuferpaar, das alles im Zaum zu halten schien. Leider wurde dieser hochinteressante Kampf dann ganz schnöde durch Zeitüberschreitung zu Wanjas Gunsten entschieden.

Ja, und dann gab es noch die Partie von Bela und Wanja. Bela krallte sich mit einer feinen, nicht so leicht zu durchschauenden taktischen Aktion eine Mehrfigur. Die Stellung war aber so verbarrikadiert, dass ich gar nicht sicher war, ob die Figur überhaupt ins Gewicht fiel. Aber nun ist Wanja niemand, der sich bloß wegen einer Minusfigur davon abhalten lässt, den Gegner mattzusetzen. Seinen Türmen schien er Rollschuhe umgeschnallt zu haben. Zwischenzeitlich standen sie auf a8 und b8; doch dann fuhr der eine Turm über h8-h5-f5-h5-h4-f4-f5-f4-b4 wieder nach b8, wo er seinen Kumpel mittlerweile überholt hatte, der seinerseits nun auf h8 stand und die h-Linie entlangmarschierte - das alles im Mittelspiel, wohlgemerkt, nicht etwa in einem Turmendspiel. Naja, die Stellung vereinfachte sich dann ein bisschen und nun hätten zwei verbundene weiße Freibauern am Damenflügel und die Mehrfigur langsam für eine Entscheidung sorgen sollen; jedoch, plötzlich war es der weiße König, der in Schwierigkeiten geriet und Weiß war derjenige, der sich schließlich mit einem Turmopfer ins Remis rettete.
Beide teilen sich am Ende punktgleich (1,5) den dritten Platz.

Alle Partien können im internen Bereich nachgespielt werden.
Das Turnier verlief ohne Zwischenfälle und Probleme und hat einige interessante Partien hervorgebracht. Da freut man sich ja schon auf das nächste! :D