Anhang E: Algebraische Notation
Abschnitt 1
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Bei ihren eigenen
Turnieren und Wettkämpfen anerkennt die FIDE nur ein einziges System für
die
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Aufzeichnung
der Züge, das algebraische, und empfiehlt, diese einheitliche Schachnotation
auch
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für Schachbücher
und Zeitschriften zu verwenden. Partieformulare, welche ein anderes als
das
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algebraische
System verwenden, dürfen in Fällen, in denen üblicherweise das Partieformular
eines
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Spielers benützt
wird, nicht als Beweismittel verwendet werden. Wenn ein Schiedsrichter
bemerkt,
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dass ein Spieler
ein anderes als das algebraische System verwendet, soll er ihn warnend
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auf diese Forderung
aufmerksam machen.
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Abschnitt 2
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Beschreibung
des Algebraischen Systems:
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a) | Jede Figur mit Ausnahme der Bauern wird mit dem grossgeschriebenen Anfangsbuchstaben ihres |
Namens angegeben. | |
Beispiele: K = König, D = Dame, T = Turm, L = Läufer und S = Springer | |
b) | Jeder Spieler hat das Recht, den Anfangsbuchstaben des Figurennamens, der in seiner |
Landessprache üblich ist, zu verwenden. | |
Beispiele: |
deutsch
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französisch
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italienisch
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englisch
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K = König
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R = Roi
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R = Re
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K = King
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D = Dame
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D = Dame
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D = Donna
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Q = Queen
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T = Turm
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T = Tour
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T = Torre
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R = Rook
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L = Läufer
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F = Fou
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A = Alfiere
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B = Bishop
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S = Springer
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C = Cavalier
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C = Cavallo
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N = kNight
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(Bauer)
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(pion)
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(pedone)
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(pawn)
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Für gedruckte
Veröffentlichungen wird der Gebrauch von Symbolen anstelle der Figurennamen
empfohlen.
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Abschnitt 3
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Bauern werden
nicht mit ihrem Anfangsbuchstaben angegeben, sondern sind durch das Fehlen
eines
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solchen zu erkennen.Beispiele:
e5, d4, a5.
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Abschnitt 4
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Die acht Linien
(für Weiss von links nach rechts, für Schwarz von rechts nach links) werden
mit den
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kleingeschriebenen
Buchstaben a, b, c, d, e, f, g und h angegeben
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Abschnitt 5
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Die acht Reihen
(für Weiss von unten nach oben, für Schwarz von oben nach unten) werden
numeriert
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mit 1, 2, 3,
4, 5, 6, 7 und 8. Infolgedessen stehen in der Anfangsstellung die weissen
Figuren auf der
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ersten und zweiten
Reihe, die schwarzen auf der achten und siebenten Reihe (siehe Art. 2.3).
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Abschnitt 6
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Jedes Feld wird
angegeben mit
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1.
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dem Buchstaben der Linie und | |
2.
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der Zahl der Reihe | |
Abschnitt 7
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Jeder Zug einer
Figur wird angegeben mit
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a)
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dem Anfangsbuchstaben ihres Namens und | |
b)
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dem Ankunftsfeld. | |
Zwischen a)
und b) steht kein Bindestrich. Beispiele: Le5, Sf3, Td1. Bei Bauern wird
nur das Ankunftsfeld
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angegeben.Beispiele:
e5, d4, a5.
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Abschnitt 8
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Wenn eine Figur
schlägt, wird ein "x" zwischen a), dem Anfangsbuchstaben ihres Namens,
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und b), dem
Ankunftsfeld, eingefügt.Beispiele: Lxe5, Sxf3, Txd1.
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Wenn ein Bauer
schlägt, muss nicht nur das Ankunftsfeld, sondern auch die Herkunftslinie,
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gefolgt von
einem "x", angegeben werden. Beispiele: dxe5, gxf3, axb5.
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Im Falle eines
Schlagens en passant wird als Ankunftsfeld das Feld genommen, auf welchem
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der schlagende
Bauer schliesslich zu stehen kommt, und "e.p." wird der Aufzeichnung
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angefügt. Beispiel:
exd6 e.p.
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Abschnitt 9
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Falls zwei gleichartige
Figuren auf dasselbe Feld ziehen können, wird die Figur, die gezogen wird,
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wie folgt angegeben:
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1. | falls die beiden Figuren auf derselben Reihe stehen, mit | |
a) | dem Anfangsbuchstaben ihres Namens, | |
b) | der Herkunftslinie und | |
c) | dem Ankunftsfeld; | |
2. | falls die beiden Figuren auf derselben Linie stehen, mit | |
a) | dem Anfangsbuchstaben ihres Namens | |
b) | der Herkunftsreihe und | |
c) | dem Ankunftsfeld. | |
3. | Falls die beiden Figuren auf verschiedenen Reihen und verschiedenen Linien stehen, wird | |
Methode 1 bevorzugt. | ||
Beim Schlagen
muss ein "x" zwischen b) und c) eingefügt werden.
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Beispiele:
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1. | Auf g1 und e1 stehen gleichfarbige Springer, und einer von ihnen zieht nach f3: entweder | |
Sgf3 oder Sef3, je nachdem | ||
2. | Auf g5 und g1 stehen gleichfarbige Springer, und einer von ihnen zieht nach f3: entweder S5f3 | |
oder S1f3, je nachdem. | ||
3. | Auf h2 und d4 stehen gleichfarbige Springer und einer von ihnen zieht nach f3: entweder Shf3 | |
oder Sdf3, je nachdem. | ||
Falls in den
vorangegangenen Beispielen der Springer auf f3 schlägt, wird ein "x" eingefügt:
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1.
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entweder Sgxf3 oder Sexf3, | |
2. | entweder S5xf3 oder S1xf3, | |
3. | entweder Shxf3 oder Sdxf3, je nachdem. | |
Abschnitt 10
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Wenn zwei Bauern
auf demselben Feld schlagen können, wird die Aufzeichnung des Zuges des
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schlagenden
Bauern nicht verändert. Siehe Artikel E. 8.
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Abschnitt 11
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Im Falle einer
Bauernumwandlung wird der ausgeführte Bauernzug angegeben, unmittelbar
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gefolgt vom
Anfangsbuchstaben der neuen Figur. Beispiele: d8D, f8S, b1L, g1T.
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Abschnitt
12
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Ein Remisangebot
wird mit (=) notiert.
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Wichtige Abkürzungen:
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0-0
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Rochade mit Th1 oder Th8 (kleine oder kurze Rochade) |
0-0-0
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Rochade mit Ta1 oder Ta8 (grosse oder lange Rochade) |
x
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schlägt |
+
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Schachgebot |
++
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Schachmatt |
e.p.
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(schlägt) "en passant" |
Musterpartie:
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1. d4 Sf6 2.
c4 e6 3. Sc3 Lb4 4. Ld2 0-0 5. e4 d5 6. exd5 exd5 7. cxd5 Lxc3 8. Lxc3
Sxd5 9. Sf3 b6
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10. Db3 Sxc3 11. bxc3 c5 12. Le2 cxd4 13. Sxd4 Te8 14. 0-0 Sd7 15. a4 Sc5 16. Db4 Lb7 17. a5 |
... usw.
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