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  Qlympia: Lauter blinde Hühner und ein Überraschungsgast

geschrieben von MarcR am 01.08.2011

Gestern abend haben wir die 4. Runde der Qlympischen Sommerspiele gespielt, und diesmal stand Blindschach auf dem Programm.
Im Vorhinein hatte ich ja ein bisschen Angst, dass aufgrund von Berührungsängsten mit dieser respekteinflößenden Disziplin kaum jemand den Weg ins MOM einschlagen würde. Umso positiver überrascht war ich dann, als sich neben 6 Queerspringern auch Frank Hoppe als prominenter Gast einfand, der nicht nur mitspielen wollte, sondern die Veranstaltung auch noch fotographisch begleitete!

Mit sieben Teilnehmern konnten wir im Doppel-KO-System spielen, was bedeutet, dass man nach einer Niederlage nicht gleich aus dem Turnier fliegt, sondern noch eine zweite Chance bekommt. Auch bei den übrigen Spielbedingungen entschieden wir uns für die softeren Varianten: die Spieler hatten zur Orientierung ein leeres Brett vor sich, ungültige Züge durften korrigiert werden und als Bedenkzeit hatte Weiß 8 Minuten, Schwarz 7, dafür reichte Schwarz ein Remis zum Weiterkommen.

Was sich dann auf den Brettern tat, war zum einen durchaus beachtlich. Ich persönlich war überrascht, dass es nicht halb so schwer war wie ich vorher befürchtet hatte. In meiner ersten Partie konnte ich sogar im 20. Zug ein korrektes Springeropfer auf f7 spielen (allerdings stellte ich später auch meine Dame ein) und vor allem Axel spielte blind nicht viel schlechter als "mit Hingucken".
Zum anderen gab es aber auch amüsante Szenen für die Zuschauer, wenn zum Beispiel mehrere Züge lang beide Spieler nicht merkten, dass eine Dame hing.
Ich denke, alle Teilnehmer haben sich im Rahmen ihrer schachlichen Möglichkeiten sehr gut geschlagen.

Die Auslosung der ersten Runde brachte sehr ausgeglichene Paarungen hervor, so dass sich das Teilnehmerfeld nach und nach ausdifferenzierte. Wanja, Axel, Marc und Holger überstanden die erste Runde, anschließend setzten sich Axel und Holger durch, die dann im Halbfinale zum ersten Mal aufeinandertrafen. Dort behielt Axel die Oberhand und schickte Holger in die Trostrunde.
Derweil kämpften sich dort Frank und Markus bis ins Halbfinale vor, das Frank gewann (somit Platz 4 für Markus - nicht schlecht!). Anschließend trafen sich Frank und Holger im kleinen Finale. Hier war Holger stärker und verwies Frank auf den 3. Platz.
Im Finale begegneten sich dann Holger und Axel wieder - der Kampf der Titanen! Axel machte dem Anwalt allerdings kurzen Prozess und nach 19 Zügen war Holgers Stellung aufgabereif.

Die 30 Qlympia-Bonuspunkte für den 1. Platz gehen also an Axel, der sich damit wieder an die Spitze der Gesamtwertung setzt (150 Punkte, vor Olaf mit 120). Auf Platz drei steht der Herr Turnierleiter (90) (Punkte!), der den Vorteil hat, dass er immer dabei sein muss und die Punkte somit eichhörnchenmäßig nebenbei einsammelt. Allerdings spürt er schon den Hauch von Holgers Atem im Nacken (80). Dahinter mit jeweils 60 Punkten Lea, Markus und Helmut.
Bei noch 2 ausstehenden Runden sind dies die sieben Medaillenkandidaten.

Danke an alle, die dabei waren, vor allem Wanja, der seine kleine Schachpause beendet hat und natürlich an Frank für seinen Besuch!

In 3 Wochen geht es weiter. Dann rappelt's im Karton und die Püppchen fliegen durchs Gelände, wenn am 21.8. Bullet gezockt wird. Ich hoffe, man sieht sich!