Q-Meisterschaft beim SC Kreuzberg gestartet
geschrieben von MarcR am 11.10.2013
Gestern begann unsere Vereinsmeisterschaft 2013 mit 3 Teilnehmern. Wenn die Spielfreudigkeit in unserem Verein sich so weiterentwickelt, kriegen wir nächstes Jahr vielleicht sogar einen klassischen Zweikampf hin ...
Weil die Teilnehmerzahl letztes Jahr schon enttäuschend war, haben wir uns diesmal wohlweislich in die gastfreundliche Obhut des SC Kreuzberg begeben, damit die, die spielen, wenigstens ein interessantes Turnier haben. An der in diesem Jahr zum ersten Mal als offenes Turnier ausgetragenen Kreuzberger Clubmeisterschaft nehmen insgesamt 39 Spieler teil, davon wie gesagt 3 Queerspringer: Wolfgang, Wanja und Marc.
Wanja bekam in der ersten Runde einen schweren Brocken vorgesetzt. An Brett 1 musste er sich von GM Sergey Kalinitschew behandeln lassen. Für mich als Zuschauer sah es so aus, als würden sich die beiden die ganze Zeit nur belauern; beide beschränkten sich auf undurchschaubares Manövrieren in der eigenen Hälfte. Doch noch bevor beide Heere aufeinanderprallten, hatte Wanja einen Springer weniger und ließ sich den Rest dann auch nicht mehr zeigen.
Ich war an Brett 18 Favorit gegen "Pille" Pilgrim. Ich war gerade erst aus Hamburg zurückgekommen und noch gar nicht so richtig auf Schach eingestimmt, als mein Gegner mich in der Eröffnung mit einem an sich völlig natürlichen Zug, den ich mir bisher noch nie angeschaut hatte, völlig durcheinanderbrachte. Plötzlich geriet die Koordination ins Wanken und ich musste aufpassen keine Figur einzustellen. In Sorge um meinen rückzugsfeldlosen (schwarzen) Springer auf b4 entging es mir völlig, dass ich irgendwann durch eben diesen Springer selbst eine Figur gewinnen konnte. Erst als ich mich konsolidiert hatte und die erste bewusste Drohung aufgestellt hatte, griff ich zu, gewann einen Läufer und konnte den Punkt mit sanfter Gewalt an mich nehmen.
Wolfgang musste, ebenfalls mit Schwarz, gegen unseren Freund Dirk Möller ran. Ich fand die Partie, so weit ich sie verfolgen konnte, unübersichtlich. Als ich mit meiner Partie fertig war, meinte Wanja, Wolfgang würde etwas mulmig stehen. Wir gingen hoch, um uns das anzusehen, und sahen, dass Wolfgangs König in ernster Gefahr war, auf der Stelle erlegt zu werden. Dirk gewann eine Figur, wurde dann aber nervös und vertändelte den Angriff. In beiderseitiger Zeitnot gewann Wolfgang dann einen Turm zurück und ich nutzte ein Nachlassen des Regens, um mich auf den Heimweg zu machen, in der Gewissheit, dass Wolfgang das schon irgendwie nach Hause bringen würde. Auf der Kreuzberger Homepage sah ich dann, dass Dirk doch noch den Punkt gemacht hat. Interessanterweise treffen die beiden heute abend, beim Weiße Dame-Open, gleich noch einmal aufeinander. Im Moment werden sicher interessante Neuerungen ausgeheckt. Wolfgangs Rache wird bestimmt fürchterlich!
Die Q-Meisterschaft läuft noch weitere 8 Wochen, immer donnerstags um 19 Uhr beim SC Kreuzberg.
Link: Q-Meisterschaft 2013