Mittwoch, 28. April 2010
von WanjaK •
19:37 •
2. Runde •
3 Kommentare
Wie Wolfgang bereits eingeleitet hat, wollte ich mich gestern aus unerfindlichen Gründen mit einer Defensiv-Aufgabe herumquälen.
Zunächst klappte auch alles wie geplant:
In der ersten Phase gelang es mir, meinen Damenläufer auf c8 bzw. b7 innerhalb meines Areals lebendig zu begraben.
Danach rochierte ich klein, um meinen König auch ja der maximal möglichen Gefahr auszusetzen.
Für einen Defensiv-Masochisten scheint das noch nicht genug zu sein. Also opferte ich mit 19)...Tfc8?? noch zwei Bauern und brachte den König dadurch nach e7.
Das sieht doch schon besser aus, nun ist die Verteidigung wenigstens eine Herausforderung: 24)...Se8 25) Dh7 Sf6!. Nanu, bahnt sich da etwa eine Zugwiederholung an? Nein, Weiß opfert seinen Läufer und erhält einen gefährlichen Freibauern: 26) Dh4 fxg6 27) fxg6
Man sollte es kaum für möglich halten, aber Schwarz hat nach dieser klaren Verluststellung die Möglichkeit zum völligen Ausgleich. Wer siehts?
Wanne fand den Zug nicht, da er offenbar keinen Spaß an einer langwierigen und qualvollen Verteidigung hatte. Er griff mit 31) b4?? wie in alten Zeiten an und verlor nach 32) Sg5! Haus und Hof.
Hoffentlich findet er bis zur nächsten Runde seine alten Angriffsqualitäten wieder.
von MarkusZ •
13:33 •
2. Runde •
8 Kommentare
Ich hatte mittags ein komisches Gefühl in meinem Bauch, mein heutiger Gegner Arne Hampel vom SC Kreuzberg( DWZ 1345) bereitete mir im Vorfeld etwas Kopfschmerzen.
Wie soll ich gegen ihn spielen, und bin ich in der Lage ,heute einen fast gleichstarken Gegner zu schlagen.
Ich eröffnete mit b4 und merkte relativ schnell das Arne mit dieser Eröffnung nicht zurecht kam.
Nach dem 13. Zug patze er mit f5 jedoch sah ich dies erst nachdem ich einen anderen Zug ausführte.
Na gut dachte ich spiel ordentlich weiter,der nächste Patzer kommt sicher.
Dieser kam dann auch indem er im Endspiel seinen Turm in 2 Zügen einstellte.
Das Endspiel konnte ich dann sicher gewinnen.
Da Arne ein wirklich lieber ist,verzichtete ich auf meine üblichen Spielchen nach einer gewonnener Partie.
Ich werde mich sicher mit Ihm um den zweiten oder ersten Platz in der Tabelle streiten.
Markus
von WolfgangB •
10:02 •
2. Runde •
2 Kommentare
Gestern abend gab’s bei Kreuzberg nicht bloß Suppe, sondern einen zünftigen Eintopf aus den Zutaten A-, B-, C-, D-Klasse sowie dem Finale der Berliner Feierabendliga!
Hier im Blog fiel das Stichwort Trauma-Bewältigung. Da wird so mancher Queerspringer, ob in die BMM involviert oder nicht, wohl sogleich an eine bislang n i c h t gelungene denken… und zwar in Zusammenhang mit einem gewissen Verein aus den östlichen Bezirken, an dem man sich immer wieder vergeblich abarbeitet. Deshalb sei erwähnt, dass es im erwähnten Finale der BFL gestern abend zu folgender Begegnung kam:
SC Kreuzberg-TSG Oberschöneweide 2,5:1,5
Die Einzelergebnisse:
1 Figura-Syré 1:0
2 Schlemermeyer-Jauk 0:1
3 Mattick-Wiedersich 1:0
4 Jurkatis-Hahlbohm ½:½
Damit ist, wenn ich richtig sehe, der SC Kreuzberg diesjähriger Sieger der Berliner Feierabendliga. Herzlichen Glückwunsch!
(Kleiner Scherz am Rande:) Beim Betrachten der Einzelergebnisse habe ich mich gefragt, ob besagtes Trauma sich womöglich gar auf Freunde der Queerspringer überträgt… ;-)
Ich spielte in der B-Klasse gestern (mit Schwarz) Remis in einem ereignislosen Rubinstein-Franzosen gegen Andreas Gruber (DWZ 1671). Zuletzt waren ungleichfarbige Läufer auf dem Brett. Marc hat bereits berichtet, wie es Teefreund Dirk gegen ihn erging. Wanja mußte sich als Schwarzer mit einer Eröffnung namens Londoner System auseinandersetzen, ich wußte auf Anhieb gar nicht, was das ist, er dagegen sprach den Namen dieses Spielanfangs (1.d4 d5 2.Lf4) fast ehrfürchtig aus. Wie er und Markus abgeschnitten haben, werden wir hoffentlich auch bald erfahren, ich bin nicht bis zum Schluß geblieben, und leider werden die BEM-Tabellen im Internet nicht gepflegt. Davon abgesehen läßt die Organisation beim SCK, vor allem durch Ergun Arkan, aber nichts zu wünschen übrig.
Nachtrag: ein junger Schachfreund erkundigte sich bei mir, wie man denn die erste Silbe unseres Vereinsnamens ausspreche. Ich habe geantwortet, langes -i- sei korrekt. Witzig: die Phonetik ist unklar, während die Semantik offenbar hinlänglich bekannt ist (“ist doch irgendwie abwertend gemeint, oder?”).
von MarcR •
01:37 •
2. Runde •
3 Kommentare
Ein eher entspannter Flug sollte es heute werden. Das Wetter war freundlich, Turbulenzen waren nicht zu erwarten.
Dirk Möller war mein Gegner dieser zweiten Runde, und wer ihn kennt, weiß, dass er trotz seiner eher niedrigen DWZ manchmal sehr gefährlich werden kann. Sein Problem ist, dass er gewonnene Stellungen zu oft verspielt und seine Vorteile wieder vergibt. Ich war vorgewarnt. Meine erste Partie gegen ihn hatte ich verloren, und in der zweiten konnte ich mich mit Mühe und Not noch rausschummeln, nachdem ich mit einem Minusturm glatt auf Verlust stand.
Mein Flieger geriet schon kurz nach dem Start in eine giftige Aschewolke. Die Sicht ließ rapide nach, der Autopilot fiel komplett aus, die Triebwerke gerieten erheblich ins Stottern.
In dieser Stellung hatte Dirk (Weiß) gerade das unternehmende 12. c4 gespielt und mich vor die schwierige Entscheidung gestellt, auf c4 zu nehmen, oder b5-b4 zu ziehen oder vielleicht erst den Läufer mit Sf5 zu vertreiben.
Nun, ich entschied mich wohl falsch, Weiß entfachte eine starke Initiative und einen gefährlichen Angriff.
Nach 18. Sxc8 sah es so aus:
und hier fielen meine Triebwerke nun endgültig aus. Ich dachte, dass nach 18. ..., Txc8 19. Dxa6 der Absturz unvermeidlich wäre und entschied mich, im Blindflug eine taktische Notlandung zu probieren und spielte 18. Txb2.
(Der Computer sagt mir, dass die Stellung nach 18. ..., Txc8 19. Dxa6, De4+ ausgeglichen gewesen wäre. *grrrr*) Trotzdem brachte mein Verzweiflungsopfer die Wende. Die Lage wurde unübersichtlich, Dirk dachte lange nach und fand nicht die besten Züge. Während ich nach 18 Zügen kaum mehr als 5 Minuten Zeit übrig hatte, hatte Dirk noch ein größeres Polster, das aber nun rapide abschmolz. Am Ende hatten wir beide nur noch 1-2 Minuten auf der Uhr (+ 30 Sekunden pro Zug), als Dirk schließlich den entscheidenden Fehler machte und mir ein einzügiges Matt erlaubte:
Weiß will keine Figur verlieren und spielt 26. Lb6??
Der Lack meines Fliegers war komplett ab, der Motor Totalschaden, aber irgendwie hat der Pilot die glückliche Notlandung doch noch geschafft.
Für Dirk tut es mir leid. Er hat über weite Strecken sehr stark gespielt; leider fehlte am Ende die Coolness. Unser geliebtes Killerspiel kann manchmal leider sehr brutal sein.
Nächste Woche ist eine Pause, die ich nach BMM, Vereinsmeisterschaft, OQT und BEM (alles nahtlos) sehr gut gebrauchen kann. In zwei Wochen geht's weiter und dann kommen für mich die entscheidenden Spiele um den Aufstieg in die B-Klasse. [Weiter...]
Donnerstag, 22. April 2010
von MarcR •
00:22 •
1. Runde •
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Wolfgang hat den ersten Kreuzberger Spieltag ja schon wunderbar zusammengefasst. Ich will aber auch nochmal genauer auf meine Partie eingehen.
Mein Gegner war Stefan Bauer, der praktisch bei jedem Turnier dabei ist und gegen den ich bisher eine lange und zwei Blitzpartien gespielt hab. In den Blitzpartien stand ich klar auf Gewinn, in der Langpartie stand ich besser und trotzdem habe ich alle drei Partien verloren. Stefan ist ein unglaublicher, sehr erfindungsreicher Trickser gegen den man höllisch aufpassen muss, um nicht in eine seiner zahlreichen Fallen zu laufen. Auch bei dieser Partie gab es bis zum Schluss tödliche Klippen, die ich umschiffen musste.
Stefan (Schwarz) hat ein bisschen zu oft mit seinem Springer rummanövriert und seinen Damenflügel etwas stiefmütterlich behandelt. Ich hab Entwicklungsvorsprung und eigentlich schreit alles nach Angriff. Der Turm sehnt sich nach c7, schon länger, aber gerade noch war Schwarz mit Dame und Springer vor meinem König aufgetaucht, konnte jedoch nichts weiter ausrichten. Nach Abtausch des einen Springers tauchte jetzt der andere lästig auf d4 auf und droht nun, meinen Läufer abzutauschen und dann schnell seine restlichen Figuren ins Spiel zu bringen.
Die Entscheidung fiel mir nicht allzu schwer. Der Sd4 ist die einzige wirklich aktive Figur des Schwarzen, also weg damit! Für die Qualität bekomme ich mindestens einen Bauern, also kein allzu großes Risiko.
24. Txd4, exd4 25. Dd2
Der Computer sagt, dass Schwarz jetzt 25. ..., Le6 hätte ziehen müssen, mit leichtem Vorteil für Weiß. Stefan weigerte sich jedoch weiterhin beharrlich, seinen Läufer anzufassen. Viel wichtiger als die Entwicklung war ihm, taktische Möglichkeiten zu bekommen. Er spielte
25. ..., Dg5?
wohl mit der Absicht, Lh3 folgen zu lassen. Aber hier hat sich der Trickser vermutlich selbst ausgetrickst, denn wenn Weiß jetzt die richtigen Züge findet, muss Schwarz verloren sein.
26. Dxd4+, Kh6 27. Tc7, Tg8 (um 28. Dg7+ zu verhindern) 28. Sf6 (droht Matt auf h7), Th8
29. Sg8+!
Yes! Solche Züge macht man gern! Nach 29. ..., Txg8 30. Lxg8 ist gegen Txh7 nix mehr zu machen. Also:
29. ..., Kh5 30. Dxh8, h6!
h6 ist der einzige Zug. Das Ausrufzeichen gibt es dafür, dass er ihn gemacht hat anstatt aufzugeben.
Einen Zug vorher hatte ich hier 31. Th7 geplant, mit "Totalverlust". Aber während Stefan an seinem Zug überlegte, sah ich plötzlich, dass mich das wegen 31. [Weiter...]
Neueste Kommentare
Dieter Dremel, 01.07.2016 18:20, in: Sokolski doch eine gute Eröffnung?:
Arne stibitzt auch gerne mal Figuren vom Brett, wenn man grade nicht hinschaut. Ganz rotes Haar hat...
Kralle(vomBau), 17.09.2014 01:50, in: Sokolski doch eine gute Eröffnung?:
Das was Waldi gesehen hat war warscheinlich bloss die Aura Arnes und nicht sein rotes Fell xD. Ar...
Waldemar, 25.05.2014 22:27, in: Sokolski doch eine gute Eröffnung?:
Ich hab Arne mal gesehen. Nachts im Wald. Zwischen den Bäumen leuchtete sein rotes Fell hervor und...
Achim (die Wildsau), 21.10.2012 21:52, in: Sokolski doch eine gute Eröffnung?:
Ach ja der Arne. Eine echte Legende mittlerweile. Ich kann mich noch erinnern, dass er einen...
Rüdiger, 18.07.2012 22:13, in: Sokolski doch eine gute Eröffnung?:
Hallo die Herren, auch ich hatted die Gelegenheit eine Partie gegen Arnezu blitzen. Er ist ung...
WolfgangB, 11.06.2010 09:08, in: Ein richtig falsches Opfer:
Michael ist in guter Gesellschaft! Caro-Kann-Spieler kennen diese Falle/Panne aus der berühmt gewo...
MarcR, 10.06.2010 12:14, in: Desaster:
Ach, das war dann ja kein guter Tag für die Queerspringer. Wenigstens hat Markus seinen Punkt gegen...
WolfgangB, 02.06.2010 23:44, in: Mehr lehr- als erfolgreich:
Oh schade! Du hast die Gabel auf f7 übersehen? Dabei stehst Du in der Diagrammstellung prächtig! ...