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  Halbzeit bei der Q-Meisterschaft

geschrieben von MarcR am 08.11.2013

Gestern war die fünfte von neun Runden der Q-Meisterschaft, die ja dieses Jahr unter dem Dach der Kreuzberger Clubmeisterschaft ausgetragen wird. Zeit für einen Halbzeitbericht.

Unsere drei Partien von gestern lassen sich beim besten Willen nicht mit wenigen Worten wiedergeben, dazu waren sie zu wechselhaft und kompliziert. Deshalb hier nur kurz umrissen:

Zuerst gewann Wanja gegen Dirk Möller. Dirk ist bisher der einzige Spieler, gegen den wir alle drei antreten mussten. Die Gesamtbilanz Dirk gg. Queerspringer ist 1,5 : 1,5. Wanja ist also der einzige, der gegen ihn einen vollen Punkt holen konnte. Dabei sah es zwischenzeitlich auch für ihn gar nicht gut aus. Wenn ich es richtig gesehen hab, hat er die Entwicklung vernachlässigt und sich in der Eröffnung auf taktische Damenspielchen eingelassen, was wohl nach hinten losging. Am Ende kreisten die weißen Figuren - alle mit kleinen Teetassen in der Hand - bedrohlich um Wanjas unrochierten König herum. Dirk meinte, er hätte in Zeitnot falsch abgewickelt und so ist ihm Wanja also noch entschlüpft.

Wolfgangs und meine Partie waren die letzten Partien, die um halb vor Mitternacht noch liefen.
Ich opferte schon in der Eröffnung eine Figur, was sicher unseriös war. Aber mein Gegner war stark und ich drohte schlecht und vor allem völlig planlos aus der Eröffnung zu kommen. Das Spiel wurde dann extrem taktisch, extrem kompliziert, bei jedem Halbzug hatte jeder Spieler gefühlte 20 Kandidatenzüge und es wurde immer ein Zug gefunden, den der andere nicht erwartet hatte. Ein wildes Hin und Her, der gegnerische Monarch lief vom Königsflügel zum Damenflügel und wieder zurück. Am Ende bekam ich die Figur zurück, hatte sogar einen Mehrbauern, allerdings im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern. Vielleicht war es immer remis, vielleicht hab ich es auch misshandelt. Keine Ahnung. Remis also das Ergebnis.

Und Wolfgang spielte gegen Thomas Heerde, der es immer schafft, extrem komplizierte Stellungen zu generieren, in denen dann endlos manövriert wird. Das hat den Vorteil, dass die Zuschauer schnell wieder gehen, weil sie nichts verstehen, und hinterher auch keine altklugen Ratschläge haben. Ich schaute ein paar Mal auf ihr Brett, kam aber nie wirklich dahinter, worum es eigentlich ging. Noch im 35. Zug waren fast alle Steine auf dem Brett, ein nicht zu durchschauendes Dickicht. Kurz nach dem Ende meiner Partie kam Wolfgang zu uns ins Analysestockwerk und verkündete einen Sieg. Alle Achtung, das ist sicher ein Big Point!

Queerspringerintern liegt Wolfgang nun mit 4 Punkten in Führung, einen Punkt vor mir, ich wiederum einen halben Punkt vor Wanja. Bei noch vier offenen Runden ist also noch nichts entschieden und es bleibt spannend.
In Bezug auf das gesamte Teilnehmerfeld steht Wolfgang auch sehr gut da: punktgleich mit dem zweiten Platz, nach Buchholz auf dem sechsten Platz, und nur einen Punkt hinter dem - allerdings haushohen - Favoriten GM Kalinitschew.

In der nächsten Runde haben wir wieder alle drei Weiß. Wolfgang an Brett 2 gegen René Schild, ich an 9 gegen Gremmi und am 10. Wanja gegen Wilhelm Löhr.