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  Qlympia 2012: 5 Personen suchen einen Turm

geschrieben von MarcR am 11.06.2012

Im zweiten Teil der Qlympischen Spiele stand gestern das berüchtigte Blindschach auf unserem Programm.
Leider kamen diesmal nur 5 Teilnehmer, was ein bisschen enttäuschend war; andererseits bin ich froh, wenn beim Blindschach überhaupt jemand kommt ...
Fünf Teilnehmer waren auch insofern etwas problematisch, dass ich vorher nicht bedacht hatte, dass in diesem Fall nicht zwei Partien gleichzeitig laufen konnten. Irgendjemand musste ja die angesagten Züge kontrollieren. Bei einer Ausrichtung laut Ausschreibung wären wir auf eine Spielzeit von über 3 Stunden gekommen *ächz* - das dann lieber doch nicht! Wir spielten also ein einrundiges Rundenturnier mit 7:30 Minuten Bedenkzeit.

Im Vergleich zum Vorjahr fehlten Axel und Holger und im Nachhinein muss man doch feststellen, dass die beiden auch beim Blindschach eine Klasse für sich sind. Ihre Blindpartien hatten ja noch Ähnlichkeit mit "richtigem" Schach.
Durch ihr Fehlen lagen die Spielstärken gestern enger zusammen, was zu längeren Partien führte. Und "längere Partie" bedeutet im Blindmodus exponentiell wachsende Orientierungslosigkeit auf dem Brett. :-)
Wenn ich mich recht erinnere, kam bis auf Olaf jeder von uns mindestens einmal in die Situation, verzweifelt nach irgendeinem gültigen Zug zu suchen. Nach fünf vergeblichen Versuchen, seinen Turm irgendwohin zu bewegen, musste man ihn schließlich als verschollen aufgeben. Mein Zug "Turm h8 schlägt irgendwas auf der 8. Reihe" wurde auch nicht akzeptiert. (Die Partien stelle ich in Kürze im internen Bereich online.)

Den besten Eindruck machte ausgerechnet der Spieler, der letztes Jahr noch kniff und die größte Angst vor dem Blindspielen hatte: Olaf. Er gewann alle Partien und schien auch immer den Überblick über seine Stellungen zu haben. Es waren nur Feinheiten, die ihm entgingen, die waren für die Zuschauer aber umso amüsanter. In seiner Partie gegen Lea spielte er ohne Umschweife auf König-Erlegen und hatte eine wunderbare Miniatur geschaffen, um dann im 11., im 13. und im 17. Zug einfach nicht mattzusetzen. ;-)

Auf dem zweiten Platz landete Björn, der auch im Großen und Ganzen einen souveränen Eindruck machte. Nur gegen Olaf verlor er die Übersicht und auch die Partie.
Lea stellte fest, dass sie Probleme mit dem Überblick über ihre Leichtfiguren hatte, landete aber trotzdem auf dem 3. Platz, dahinter Marc (mir entglitt eher die Übersicht über die Bauernstellung) und Markus.

In der Qlympia-Gesamtwertung stehen Olaf (100 Punkte) und Björn (80) jetzt mit großem Vorsprung an der Spitze. Dahinter rangeln sich 5 Spieler um die Bronzemedaille.

Weiter geht's in drei Wochen, am 1. Juli, mit den Schachvariationen. Dann spielen wir Schach mit verschiedenen Sonderregeln, die das Spiel mehr oder weniger radikal umkrempeln. Dann hoffentlich wieder mit mehr Teilnehmern!